Der Schwalbenhof: Ökologiepraktikum der 9. Klasse

Der Schwalbenhof e.V. wurde im Jahr 1984 auf der Idee gegründet, Grund und Boden aus dem Warenstrom herauszulösen und in Allgemeingut umzuwandeln, um dadurch dauerhafte Lebens,- Arbeits- und Ernährungsgrundlagen zu ermög­lichen. Der landwirtschaftliche Grundbesitz wird unter naturschützenden und landschaftspflegerischen Gesichtspunkten bearbeitet. Ein wesentlicher Bereich ist, junge Menschen an die Arbeit und Wirkungszusammenhänge eines auf Ganzheitlichkeit aufgebauten Hoforganismus‘ heranzuführen. Dazu gehört die pädagogische Zusammenarbeit mit Schulen wie auch mit unserer Waldorfschule.

In der 9. Klasse fahren die Schüler*innen mit ihren Klassenbetreuer*innen für ca. 10-14 Tage zum Schwalbenhof. An alle anfallenden Arbeiten der jeweiligen Jahreszeit werden sie herangeführt. Regelmässige Arbeiten im Stall wie Tiere pflegen, füttern, misten sowie die unterschiedlichsten Arbeiten auf den Feldern und Wiesen und das Arbeiten mit Holz bestimmen den Tagesablauf. Zusätzlich können die Schüler in der Bäckerei, der Käserei und bei der Vermarktung mithelfen.

Unserer Schulgemeinschaft ist der Schwalbenhof durch seinen kleinen Verkaufsstand vor dem Unterstufengebäude bekannt, doch wegen der Pandemie musste der Verkauf leider ruhen.

Nachfolgend einige Eindrücke der 9.-Klässler*innen:

„Die Arbeiten auf dem Hof waren sehr vielfältig: Unkraut jäten, pflanzen, ernten, Feldarbeit, Kompost sieben, Holz hacken, Stall ausmisten, füttern, Hühnereier einsammeln, beim Melken helfen, in der Käserei arbeiten, Brot backen, im Hofladen helfen, Kühe auf die Weide bringen…“

„Das Holzhacken war cool. Es geht nicht um Kraft, sondern um Technik. Und man kommt so in einen Rhythmus. Wenn man es genau raus hat, dann braucht man gar nicht soviel Kraft, um einen Holzscheit zu spalten. Und: man sieht ein Ergebnis.“

„Meine Lieblingstiere auf dem Schwalbenhof waren die kleinen Schweinchen, sie waren erst ein paar Wochen alt.“

„Die Käserei war spannend, wir konnten den Prozess der Milchverarbeitung bis zum Käse selbst erleben und viel dabei lernen. Wir haben Molke von Käse getrennt und die Käsestücke gewendet; es ist viel Mühe und Handarbeit, so einen Käse herzustellen. Das merkt man aber auch im Geschmack des Käses, das ist was ganz anderes als so ein Industriekäse.“

„Man merkt bei der täglichen Arbeit auf dem Bauernhof, dass manche Dinge, die man eigentlich eklig findet, wie z.B. den Mist, hier sehr wichtig sind, weil der Mist als Dünger verwendet werden kann und so sehr sinnvoll ist.“

„Wir durften zu den Kälbchen gehen. Da diese noch keine enge Bindung zu Menschen haben, waren sie sehr scheu. Wir haben uns ganz still hingesetzt und gewartet, bis sie von selbst zu einem kamen um zu schnuppern.“

„Im Heu zu sitzen und von einer Kuh angestubst zu werden, das fand ich toll!“

„Jeden Morgen hatten wir uns vor dem Hofladen im Kreis getroffen und Anselm, der Hofbauer, hat ein Zitat gelesen. Das haben wir dann in den Tag mitgenommen – war wie ein Morgenspruch.“

„Ich habe echt Respekt bekommen vor der körperlichen Arbeit, die jeder Hofmitarbeiter dort leistet.“

„Ich war erstaunt, wieviel Handarbeit nötig ist, um ein fertiges Lebensmittel zu bekommen.“

„Für uns als Klassengemenschaft war der Aufenthalt auf dem Schwalbenhof klasse. Endlich mal wieder eine Klassenfahrt nach all dem Lockdown und Distanzunterricht. Es war auch eine gute Erfahrung, mal so abseits auf dem Land zu leben und vom Rest der Welt nichts mitzubekommen.“