Der 29. September ist Michaeli-Tag.
Den Legenden und Geschichten zufolge kämpft Ritter Georg, als irdischer Vertreter des Erzengels Michael, gegen den Drachen. Er besiegt als Kämpfer für das Gute mit seinem Schwert den Drachen und damit die Kräfte der Finsternis.
„Dieser Drachenkampf symbolisiert letztendlich den Kampf in uns. Michael will die Mutkräfte in uns stärken, damit wir wach werden, niederziehende Kräfte zu erkennen. Wir brauchen Mut, damit wir uns mit den Widersachermächten auseinandersetzen und sie in Ihre Schranken weisen. Mut heißt, etwas zu tun, was wir uns bisher noch nicht trauten, also Neuland zu betreten.“
(aus der Einleitung zu Michaeli von „Unser Sommer und Herbstbuch“, Christel Dhom, Verlag Freies Geistesleben)
Jedes Jahr werden die Kinder der unterschiedlichen Klassen durch Geschichten, Märchen und Gedichte auf die Michaeli-Zeit eingestimmt.
„Zu dieser Zeit sind die Tage so lang wie die Nächte
Doch die Schatten werden immer länger und größer.
Die dunkle Zeit steht bevor
Doch Erzengel Michael steht hinter uns mit seiner Lichtgestalt
und bringt Licht ins Dunkle.
Sein Schwert kann aber nur hell leuchten,
wenn wir selbiges tun, wenn wir aufrecht aus tiefstem Herzen Licht in die Welt strahlen lassen;
Und uns nicht einschüchtern und mitreißen lassen von dem
Bösen. Dazu brauchen wir Menschen Mut.
Ein großes Wort mit nur drei Buchstaben.
Also blicke beherzt in die kommenden Tage und begegne
jeder Situation kraftvoll.
Überwinde deine Angst, egal wie gefährlich das Böse sein mag.
Du wirst sehen, St. Michael ist bei Dir.
Dann wird dein Herbst ein goldener.“
J. Ruffing
Den Tag des Michaelifestes erlebten die Kinder, je nach Klasse, auf unterschiedliche Weise.
So zog die 2. Klasse zu einer Abenteuer-Wanderung in den Wald. Sie mussten Rätsel lösen, Aufgaben gemeinsam meistern und schließlich eine Mutprobe bestehen, welche die Kinder ganz unterschiedlich mit Bravour auf sich nahmen.
Diejenigen Kinder, die sich anfangs etwas schwer taten, wurden von der ganzen Klasse angefeuert und ermutigt, sodass am Ende alle glücklich und voller Stolz die Mutprobe bestanden. Im Anschluss konnte der Drache besiegt werden und es wurde gemeinsam gegessen und „Drachenblut-Trank“ getrunken.
Die 3. Klasse war mit ihrer Patenklasse auf einer langer Wanderung mit Mutproben unterwegs. Im Wald angekommen, wurde eine Slackline zwischen zwei Bäume gespannt. Die ganz mutigen unter den Kindern durften sogar mit verbundenen Augen balancieren. Bei einer gemeinsamen Mutprobe mit den Patenkindern ging das ältere Patenkind voran und führte das jüngere an einem Seil durch ein Waldstück. Natürlich beide mit verbundenen Augen. Die Kinder erlebten diese gemeinsame Erfahrung als ganz besonders aufregend und spannend und kamen stolz und beflügelt nach Hause.
Die 4. Klasse feierte Michaeli auf dem Schulhof mit Gruppen- und Geschicklichkeitsspielen wie z.B. Tauziehen. Dabei kam es nicht unbedingt auf die Stärke an, auch Geschicklichkeit und Wendigkeit waren gefragt. Die Klasse feuerte ihre Kämpfer lautstark an.
Mathilde Strobel