Apfelsaftprojekt der 7. Klasse: Saff-Taff

Traditionell wird an unserer Schule in der 7. Klasse das Apfelsaftprojekt durchgeführt. Dabei erleben die Schüler alle Schritte der Produktion – vom Apfel am Baum bis hin zum fertigen Saft – hautnah mit. Sie lernen unter anderem sich als Gruppe zu organisieren, Arbeitsabläufe zu strukturieren und bei Bedarf selbstständig anzupassen. Die körperliche Arbeit und die unmittelbaren Erlebnisse in der Natur eröffnen zudem viel Raum für soziale Begegnungen innerhalb der Klasse. Vor dem Verkauf werden dann gemeinsam alle Berechnungen angestellt, um einen Preis festzulegen. Der Erlös des Verkaufes kann für die Klassenkasse (z.B. für die Achtklassfahrt im kommenden Jahr) genutzt werden.

Nachdem das Projekt coronabedingt im letzten Jahr nur im kleinen Rahmen stattfinden konnte, durfte sich die 7. Klasse in der Woche vor den Herbstferien vier Tage lang voll und ganz auf die Apfelsaftproduktion konzentrieren. Die 34 Schüler wurden dabei von Frau Wertheimer, Herrn Boomes, Herrn Wilhelm, Frau Neumann und einigen helfenden Eltern begleitet.

Eine Schülerin berichtet (Lovis Scheipers)
Montag, 04.10.21

Gleich am ersten Tag teilten wir uns in zwei Gruppen auf. Während meine Gruppe im Schulgarten Äpfel pflückte, bauten die anderen die Stationen zur Saftproduktion auf. Die gesammelten Äpfel wurden in eine Art Bällebad gekippt, das uns als Lager diente. Von dort aus durchliefen sie dann die Verarbeitungsstationen: Waschen, Entkernen, Schneiden und Häckseln. So erhielten wir eine Art Apfelbrei, der anschließend in die Presse gekippt wurde. Sobald die Presse voll war, wurde sie ganz feierlich angeschmissen (siehe Bilder). Nach einer wärmenden Pause mit leckerem Kräutertee wurden die Gruppen gewechselt, sodass jeder mal an jeder Station mithelfen durfte. Wir erreichten unser Tagesziel: eine Presse (ca. 60 Liter Saft) und 1000 zusätzliche Äpfel.

Dienstag, 05.10.21
An diesem Tag durfte meine Gruppe (die Hälfte der Klasse) mit den Schulbussen auf eine Apfelwiese nach Dannenfels fahren, während die andere Gruppe zum Weiterschnippeln in der Schule blieb. Auf der Busfahrt vertrieben wir uns mit Witzen und Liedern die Zeit. Die Apfelwiese glich eher einer Plantage. Es wurde gepflückt und gepflückt und gepflückt…. volle Körbe wurden zu den Bussen getragen und ausgeleert, es wurde gegessen und getrunken und gestritten und wieder vertragen und dann doch nicht und so weiter…. Als unsere Busse voll waren, sind wir zurück nach Otterberg gefahren. Bei der Rückfahrt war es ungewöhnlich still im Bus, denn alle waren müde und es ist sogar jemand eingeschlafen. An diesem Tag schafften wir zwei Pressen Saft und sammelten 2000 zusätzliche Äpfel.

Mittwoch, 06.07.21
Heute durfte die andere Gruppe zum Sammeln wegfahren und wir blieben an der Schule. Beim Schnippeln wurde stundenlang fleißig gesungen. Seitdem weiß ich ganz genau, wie man „Simsalabimbambasaladusaladim“ ausspricht. Im warmen Gartenbauraum durften einige Glückliche Jobs wie Abfüller, Deckelzudreher, Hinreicher, Hebelaufmacher und Flaschenerwärmer übernehmen. Der Saft wurde auf 75-80°C erhitzt, dadurch haltbar gemacht und dann in Flaschen und Beutel abgefüllt.

Donnerstag, 07.07.21
Dieser Tag war der letzte Tag, weshalb er etwas Besonderes war. Am Morgen wurden gleich ein paar Freiwillige gefunden, die für die ganze Klasse Apfelkuchen und so eine Art Proteinkekse aus den Resten vom Apfelpressen backten. Alle anderen gingen wieder an ihre gewohnte Arbeit, denn das Apfellager war noch gut gefüllt und die restlichen Äpfel mussten verarbeitet werden. Wir schnippelten also extra schnell. Auch wenn nach 3 Tagen Schnippeln der Enthusiasmus natürlich zwischendurch mal nachlässt, schafften wir es, beinahe alle gesammelten Äpfel zu Saft zu verarbeiten. Unsere Mühen wurden am Ende mit warmem Apfelkuchen und Eis belohnt und natürlich mit unserem leckeren Apfelsaft, den wir anschließenden unter dem Namen Saff-Taff an die Schulgemeinschaft verkauften.

Fakten
es wurden 435 Liter Saft verkauft
Durchschnittlich aßen die Schüler pro Tag 2,5 Äpfel, tranken 2 Tassen Tee und 2 Tassen Apfelsaft

Lovis Scheipers, Jana Neumann

Apfelsaftpressen

Ein besonderer Tag im Waldorfkindergarten Otterberg

Wenn im Herbst die Äpfel reif werden, dann ist es Zeit für den selbstgepressten Apfelsaft. Auf den Tischen stehen schon Schüsseln für die Äpfel, die zuerst noch von flinken Händen entkernt und in Viertel geschnippelt werden. Mit der Hilfe der Erzieherinnen geht das auch schnell, denn jedes Kind möchte natürlich gerne beim Pressen dabei sein. Aber zuerst müssen die Apfelstücke zerkleinert werden – da heißt es zuschauen und dann kann endlich die Presse mit den Apfelstückchen befüllt werden. Viele Hände helfen mit, immer wieder muss die Masse nach unten gedrückt werden, bis die Presse voll ist. Jetzt kommen die großen Holzstücke als Abschluss obendrauf und das Pressen kann beginnen. Natürlich darf der Krug unten nicht fehlen, der den kostbaren Apfelsaft auffängt! Vorsichtig wird der volle Krug zur Seite gebracht, damit der kostbare Saft nicht verloren geht. Dieser selbstgepresste Apfelsaft wird sicher ganz besonders gut schmecken!