Unsere Kinder im letzten Kindergartenjahr
Auch im letzten Kindergartenjahr sollen die Kinder die Möglichkeit haben, im freien Spiel verweilen zu können und ihre Kräfte und Energien ins Spiel einzubringen.
Das soll nicht heißen, dass unsere Vorschulkinder nicht gefordert wären. Das Gegenteil ist der Fall.
Sind die Kinder im Vorschulalter angekommen, dann nehmen sie einen besonderen Platz in der Gruppe ein. Dies geschieht nicht durch ein direktes Benennen der neuen Situation, sondern entsteht im Alltag und Gruppengefüge ganz natürlich. Die großen Kinder übernehmen andere Aufgaben, stehen den jüngeren Kindern helfend zur Seite, werden von diesen nun mit anderen Augen gesehen. Und auch die „Großen“ sehen nun etliches mit anderen Augen.
Oft werden selbstständig andere Tätigkeiten eingefordert, ansonsten stellen wir auch „anspruchsvollere“ Tätigkeiten bereit, die die jüngeren Kinder evtl. noch nicht bewerkstelligen können. Häufig sind die Vorschulkinder nun geschickter beim Umgang mit den Handarbeitsmaterialien oder fähig, bei den Holz- oder Schnitzarbeiten komplexere Dinge zu erschaffen.
Das soziale Miteinander schulen die Kinder in dieser Zeit meist automatisch noch ein Stück weit mehr, d.h. das Gespür für einander wird gestärkt. Die Kinder beginnen, auf ihre Umwelt ein wenig kritischer zu schauen.
Es werden im Alltag immer wieder Situationen geschafften, die es den Kindern ermöglichen, einen ausgeprägten Gleichgewichtssinn zu entwickeln. Sie führen gezielt mit den Händen überkreuzende Tätigkeiten z.B. beim Weben aus. Dies schafft Voraussetzungen, die für das spätere schulische Lernen notwendig sind.
In Gengensatz zu vielen anderen Kindergärten bekommen die Vorschulkinder bei uns kein Vorschulprogramm angeboten, in welchem sie Schreiben, Lesen, Rechnen oder Ähnliches lernen. Nach unserer pädagogischen Überzeugung finden diese Dinge ihren Platz erst in der Schule. Ein intellektuelles Einwirken von außen auf das Kind sollte erst mit der Schulreife beginnen. Das aus dem Kinde selbst herauskommende Zählen und Malen der Buchstaben, z.B. wenn es seinen Namen auf das Bild malt, findet selbstverständlich Platz in unserem Kindergarten. Kompetenzen, die für unsere Kinder zur Schulreife erforderlich sind, wie Konzentration, Ausdauer, Grob- und Feinmotorik sowie Sprach-, Spiel-, Lern- und Sozialentwicklung werden durch die tägliche Alltagsgestaltung permanent gefördert.
Im letzten halben Kindergartenjahr vor dem Übergang in die Schule werden noch andere Aktivitäten durchgeführt. Hierzu zählt auch die sogenannte Schulkinderarbeit. Bei dieser Arbeit handelt es sich um eine anspruchsvolle Werkarbeit, die sich über einen längeren Zeitraum erstreckt.
Auch das Fingergeschick und die Ausdauer werden durch verschiedene Handarbeiten gefördert.
Ball, Hüpfspiele und Wanderungen geben Aufschluss über die motorische Entwicklung.
Gemeinsame Aktivitäten mit den Vorschulkindern sowie die feierliche Verabschiedung bilden Höhepunkte im letzten Kindergartenjahr.