Eingewöhnung im Waldorfkindergarten Kaiserslautern

So beginnt die Zeit in den Kindergartengruppen

Von Beginn an ist für uns eine enge Zusammenarbeit und der Austausch mit den Eltern selbstverständlich, um dem Kind einen behutsamen Übergang von der Familie in die Krippe zu ermöglichen und eine sichere und stabile Betreuung zu gewährleisten.

Wir beziehen die Eltern bewusst in den Eingewöhnungsprozess ein, der für das Kind, sein Wohlbefinden und seine zukünftige Entwicklung von entscheidender Bedeutung ist.

Bei der Eingewöhnung in die Kindergartengruppe orientieren wir uns am „Berliner Modell“, allerdings nicht genau an den dort veranschlagten Zeiten der einzelnen Phasen. So dauert z.B. die erste Phase bei uns nicht unbedingt 3 Tage, da wir uns hier individuell am Kind orientieren.

Deshalb ist ein genauer Zeitplan nicht vorab möglich, sondern entsteht während dem Prozess selbst.

Zu Beginn startet das neue Kindergartenkind gemeinsam mit einem Elternteil oder einer anderen vertrauten Bezugsperson in der Gartenzeit (ca. 10:30 Uhr) und bleibt zunächst noch nicht über Stunden. Hierbei haben wir den Vorteil, dass die Kinder sich erfahrungsgemäß besser außerhalb der Räumlichkeiten an die neue Umgebung und die Menschen gewöhnen.

Ist eine gewisse Sicherheit entstanden, dann besucht uns das neue Kind am Morgen meistens immer noch mit einem Elternteil und lernt so die Gruppensituation und die geführten Abläufe kennen. Auch hier orientieren wir uns zeitlich immer individuell am Kind.

Hat das Kind nun eine Beziehung zu uns Erzieher/innen aufgebaut, dann beginnt der Prozess des Ablösens/der Trennung. Jetzt wird der Raum für eine gewisse Zeit vom Elternteil verlassen – nur der Raum, nicht der Kindergarten. Der Elternteil bleibt außerhalb des Gruppenraums solange das Kind diese Situation gut aushalten kann. Hierbei spüren wir ab, wann ein guter Zeitpunkt zur Rückkehr gegeben ist. Dies ist idealerweise bevor das Kind weint und die negative Erfahrung so eventuell mit der Gruppe verbinden würde. Die Abstände werden hierbei immer größer und irgendwann können Mama oder Papa die Einrichtung für einige Zeit komplett verlassen.

Weitere Schritte sind dann je nach Betreuungsumfang das Mittagessen und die Ganztagsgruppe. Alle Übergänge werden „sanft“ beschritten, da ein ganzer Kindergartentag für die Kinder quasi einen vollen Tag Arbeit bedeutet. Als Erwachsener weiß man, dass einen das auch ganz schön stressen kann, bei den Kindern ist das nicht anders und es liegt an uns und den Eltern hier für genug Verschnaufpausen zu sorgen.

Die Eingewöhnungen sind vor allem zeitlich so unterschiedlich wie man sich nur vorstellen kann, da es keine Garantien und wenig planbare Situationen oder Abläufe gibt.

Ist ein Kind im vertrauten Umfeld eher mutig und forsch, kann es in der Situation der Trennung von den Eltern ganz anders reagieren. Deshalb ist es immer schön, wenn man sich im Vorfeld genug freie Zeit für diesen Prozess einplant!

Wir lassen uns viel Zeit, da es uns ein Anliegen ist, dass die Kinder gerne kommen und wir sie nicht „gezwungen“ bei uns halten müssen. Die Eingewöhnungssituation ist für die Kinder sowie die Eltern ansonsten keine schöne Erfahrung und belastet diesen sowieso schon sehr aufregenden Vorgang.

Leider haben auch wir kein Rezept gegen Tränen beim Abschied, allerdings ist es nach einer gründlichen und liebevollen Eingewöhnung so, dass die Kinder sich von uns trösten lassen und die Eltern weniger belastet ihr Kind in guten Händen wissend in der Gruppe lassen können.

Eine bestimmte Bezugserzieherin oder einen bestimmten Bezugserzieher wählen wir zu Anfang nicht aus, da die Kinder das erfahrungsgemäß selbst nach Sympathie entscheiden.

Natürlich ist das Ganze kein statischer Prozess. Auch hier gibt es Abweichungen vom Regelmodell, stets situationsorientiert.

Wir unterstützen die Eltern bei der Eingewöhnung so gut wir können, denn nicht nur den Kindern fällt die Trennung schwer.