Man muss den Dingen die eigene, stille, ungestörte Entwicklung lassen, die tief von innen kommt und durch nichts gedrängt oder beschleunigt werden kann…

Rilke

Kind im Fokus

Die liebevolle Begegnung mit den Kindern und das achtsame Wahrnehmen ihrer Bedürfnisse, bilden die Grundlage unseres täglichen pädagogischen Bemühens.

All unser Tun hat das Ziel, den Kindern zu helfen, freie, lebenstüchtige Menschen zu werden, die sich den Aufgaben ihres Schicksals und der Zeit mit Kraft und Zuversicht stellen können.

Wir wollen in unserer Einrichtung den Kindern die Möglichkeit geben, sich in einer liebevollen und freudigen Atmosphäre gemäß ihrem eigenen Wesen zu entwickeln. Durch die tiefgreifenden Veränderungen in den familiären und gesellschaftlichen Verhältnissen, sehen wir zunehmend die Notwendigkeit, den Kindern solch einen geschützten Raum zu bieten, in dem ungestörte und ganzheitliche Entfaltung möglich ist.

Menschenbild und Werte

Die Grundlage unserer waldorfpädagogischen Arbeit bildet die Anthroposophie Rudolf Steiners, die den Menschen als ein körperliches, seelisches und geistiges Wesen versteht, welches durchdrungen und umgeben ist von geistigen Kräften, die sich der unmittelbar physischen Wahrnehmung entziehen.

Wir sind eine christlich geprägte, konfessionslose Einrichtung, die offen ist für Menschen aller Religionen und kulturellen Hintergründe.

Es ist uns wichtig, ein Ort zu sein, an dem sich Menschen frei von jeglicher Art der Diskriminierung oder des Rassismus in ihrer Vielfalt und in Wertschätzung ihrer individuellen Qualitäten begegnen können.

Pädagogische Grundlagen

Ein rhythmisch gestalteter Tages- und Wochenablauf vermittelt den Kindern Sicherheit und Vertrauen, was in unserer schnelllebigen, sich ständig verändernden Welt ein wichtiges seelisches Fundament für sie bildet. Durchschaubare Lebens- und Arbeitszusammenhänge, die die Kinder durch unser Vorbild wahrnehmen und an denen sie teilhaben, bilden die Grundlage ihres tätigkeitsbezogenen Lernens.

Dabei liegt für uns ein besonderer Schwerpunkt auf der gesunden körperlichen Entwicklung, die die Grundlage bildet für die Ausbildung eines reichen Seelenlebens und eines klaren Denkvermögens. So legen wir großen Wert auf mannigfaltige körperliche Sinneserfahrungen und viel Bewegung in der Natur.

In diesem Zusammenhang ist uns auch die gesunde Ernährung der Kinder ein wichtiges Element. Die in der Gemeinschaft eingenommenen, frisch zubereiteten, biologischen Mahlzeiten geben vielfältige Möglichkeiten der sozialen Wahrnehmung und der Pflege von Ritualen und Tischkultur. Ebenso kommt der Förderung der Phantasiekräfte eine besondere Bedeutung zu. Diese werden vor allem durch das freie Spiel mit einfachen, natürlichen Spielmaterialien angeregt, in dem die Kinder ihre individuellen Lernprozesse selbstbestimmt vollziehen können.

Auch sind uns mannigfaltige, künstlerische Erfahrungen durch musikalische, sprachliche und gestaltende Betätigungen für die Kinder wesentlich, um ihre ganzheitliche Entwicklung zu fördern. Ein weiteres zentrales Element in unserer Arbeit mit den Kindern ist das Erleben des Jahreslaufes und der dazugehörigen Feste. Dieses bildet für sie eine Quelle der Freude und schenkt ihnen ein Gefühl der Verbundenheit mit der Schöpfung und der in ihr wirkenden lebendigen Kräfte.

Wir verzichten bewusst auf alle technischen Medien in der Arbeit mit den Kindern, da uns die realen Erfahrungen im menschlichen Miteinander und an der sinnlichen Welt zentrales Anliegen sind für eine gesunde, seelische Entwicklung der Kinder.

Lebendiges Miteinander

Wir möchten als Erzieher*innen in stetiger innerer Entwicklungsbereitschaft bleiben. In diesem Sinne ist uns die kontinuierliche Weiterbildung des Kollegiums ein großes Anliegen, damit wir auch den sich fortwährend wandelnden gesellschaftlichen Anforderungen gerecht werden können.

Unsere Einrichtung versteht sich als Familien ergänzend und die Eltern unterstützend bei ihrer Erziehungsaufgabe, deshalb kommt der Zusammenarbeit mit ihnen eine zentrale Rolle zu. Wir wollen in vertrauensvollem und engem Austausch mit den Eltern zusammenarbeiten, um gemeinsam die Umgebung für das Kind zu bilden, in dem es sich bestmöglich entfalten kann. In vielerlei Weise sind die Eltern in Mitarbeit und Verantwortung in unserer Einrichtung einbezogen und tragen sie dadurch gemeinsam mit uns Mitarbeitenden.

Wir gestalten unsere Arbeit in kollegialer Selbstverwaltung. Die Leitung der Einrichtung wird aus vom Kollegium bestimmten Erzieher*innen gebildet und in ihrer Arbeit von einem Mitglied des Vorstands des Trägervereins und von der Geschäftsführung unterstützt. Die Zusammenarbeit mit dem Waldorfkindergarten Kaiserslautern, der Freien Waldorfschule Westpfalz und der Vereinigung der Waldorfkindergärten wird aktiv gepflegt.

Durch die Vielfalt der Individuen entsteht eine lebendige Gemeinschaft, die sich beständig entwickelt, verändert und neu formt. Offenheit, Empathie und Selbstreflexion sind dabei wichtige Bausteine des sozialen Miteinanders, um auch mit Konflikten konstruktiv umgehen zu können.

Alle Mitarbeitenden der Einrichtung, die Eltern und der Vorstand verpflichten sich die oben genannten Leitgedanken zu achten und zu unterstützen.

Hier finden Sie das Leitbild auch noch einmal als PDF zum Download: Leitbild