Die Freie Waldorfschule Westpfalz fühlt sich den Leitlinien der vor hundert Jahren begründeten und seitdem in der ganzen Welt erfolgreich praktizierten Waldorfpädagogik verpflichtet. Daher führt sie, neben einem eigenen Abschluss, die Kinder zwar zu den üblichen staatlichen Schulabschlüssen, unterscheidet sich jedoch in der Art des Unterrichts und im Aufbau des Lehrplans bewusst von den öffentlichen Schulen.
Unser wesentliches Anliegen ist es, jedes Kind darin zu unterstützen, seine individuellen Anlagen zu entwickeln, damit aus den Kindern von heute fähige und verantwortungsbewusste Erwachsene von morgen werden; Erwachsene, die die Gestaltung ihres Lebens aktiv in die Hand nehmen und sich den Herausforderungen ihrer Zeit beherzt, tatkräftig und phantasievoll stellen.
Wir wollen den ganzen Menschen bilden. Daher sieht unser Lehrplan mit seinem Fächerkanon nicht nur die Vermittlung von Wissen und die Ausbildung im kognitiven Bereich vor, sondern räumt darüber hinaus dem Erlernen handwerklicher Fertigkeiten und der Entwicklung künstlerischer Fähigkeiten einen hohen Stellenwert ein. In seinem Aufbau ist der Lehrplan an die Entwicklung der Heranwachsenden angelehnt; die für jede Klassenstufe festgelegten Unterrichtsinhalte haben neben der altersgemäßen Vermittlung von Wissen auch die Aufgabe, die Kinder in ihrer leiblichen, seelischen und geistigen Entwicklung zu unterstützen. Im Lernstoff sollen die Kinder Anregung und Hilfestellung für ihr persönliches „Wachsen“ finden. In den ersten acht Schuljahren wird eine Klasse durchgehend von einem Klassenlehrer geführt, der seine Schüler mit ihren Stärken und Schwächen in dieser Zeit intensiv kennenlernt und sich mit ihnen verbunden fühlt. Die Unterrichtsinhalte werden so durch eine vertraute Person vermittelt, was gerade für jüngere Kinder wichtig ist. Fachlehrer treten dem Klassenlehrer für verschiedene Unterrichtsfächer zur Seite.
Unsere Schüler erlernen und üben Sozialkompetenz im verlässlichen und geschützten Raum ihrer über die ganze Schulzeit bestehenden Klassengemeinschaft. Niemand soll aus diesem vertrauten Rahmen herausgerissen werden, ein „Sitzenbleiben“ gibt es daher nicht. Wir wünschen uns eine freie, schöpferische Lernatmosphäre ohne Druck, in der jedes Kind gerne lernt. So lange wie möglich verzichten wir daher auf eine Beurteilung durch Noten. Stattdessen erhält jeder Schüler zum Ende des Schuljahres ein Textzeugnis, in dem seine individuellen Lernfortschritte dokumentiert sind.
Schule ist für uns mehr als ein Ort der Wissensaufnahme: Schule ist Stätte der Begegnung und des sozialen Austausches, des gemeinsamen Lernens aller Beteiligten, der Arbeit und der Entspannung – sie ist Lebensraum!