Vielfältiges Lernen

Die Vorschulklasse

Wir freuen uns, ab dem kommenden Schuljahr wieder eine Vorschulklasse in unserer Schule anbieten zu können!

Dieses Angebot richtet sich an alle Kinder, die zwar schulpflichtig jedoch noch nicht schulreif sind, sowie an offiziell zurückgestellte Kinder.

Das Vorschuljahr ist gezielt darauf ausgerichtet, die Entwicklung von Motorik, Sprache und auch die seelische Entwicklung in vielfältiger Weise anzuregen und Impulse zu geben. In einer altershomogenen und überschaubaren Gruppe erhalten alle Kinder Zeit, Raum und Gelegenheit, sich in Bewegung und Ausdruck zu entfalten. Die Wochenstruktur gestaltet sich abwechslungsreich, feste Bestandteile sind Malen, Singen, Spiel, Wandern, Klettern, Naturbeobachtungen und Kontakt mit Tieren. Durch das Integrieren des Jahreslaufs und seiner Feste entstehen stets neue Erlebnisse und Herausforderungen. So erhält jedes Kind mit seinen individuellen Bedürfnissen und Begabungen die Möglichkeit, im sinnvoll eingebetteten Tun zu reifen und aufzublühen.

Es gibt noch freie Plätze!  Bei Interesse melden Sie sich im Schulbüro:

info@waldorf-kaiserslautern.de oder unter 06301 793350.

Die Klassenstufen eins bis acht lassen sich in drei Abschnitte einteilen, die jeweils gemeinsame Merkmale der Kindesentwicklung aufweisen.

Klassenstufen eins bis drei

Ein wichtiges Kriterium der Waldorfschule für die Schulreife der Kinder ist der Zahnwechsel, der um das sechste, siebte Lebensjahr herum beginnt. Er signalisiert, dass ein Kind den ersten wichtigen Entwicklungsabschnitt seines Lebens beendet hat, das grundlegende Wachstum seines ererbten Körpers. Während dieser Zeit lebt das Kind in der seelischen Grundstimmung: Die Welt ist gut. Es lernt sich mit der Welt zu verbinden, indem es die geliebten Mitmenschen seiner unmittelbaren Umgebung nachahmt.

Mit dem Eintritt in die Schule vollzieht sich nun ein allmählicher Wandel im Lernen. Die unbewussten Nachahmungskräfte schwinden allmählich und an ihrer Stelle entwickeln sich Gedächtniskraft, Fantasie und Denkvermögen. Das nun in der ersten und zweiten Klasse einsetzende Verstehen der Welt spielt sich aber noch ganz in der seelischen Ebene des Mitfühlens, Miterlebens und Ahnens ab, das Grundgefühl sagt: die Welt ist schön. Wird das Kind beim Unterrichten auf dieser Ebene angesprochen, so wird der Boden gelegt für wahrhaftes Weltinteresse, das im Verlaufe der Mittelstufe zu einem gesunden Erfassen der Denkzusammenhänge der Welt, im späteren Verlauf der Oberstufe zu einer freien Urteilsbildung führt.

Um das neunte Lebensjahr herum, in der dritten Klasse, macht das Kind eine erste Entwicklungskrise in der Schulzeit durch. Erlebte es sich vorher eins mit der Welt, so beginnt es nun, eine Trennung in Innen- und Außenwelt zu erleben, eine neuartige Stufe der Ich-Empfindung setzt ein. Diese zunächst für das Kind schmerzliche Erfahrung kann durch entsprechende Lerninhalte aufgefangen und in eine beglückende Stimmung des Aufbruchs umgewandelt werden.

Klassenstufen vier und fünf

In der vierten Klasse betrachtet das Kind die Welt nun mit verstärkt erwachtem Ich-Bewusstsein. Das endgültige Verlassenhaben der Kindheit bedeutet Bruch mit allem Alten und Aufbruch zu unbekanntem Neuem. Dienten die Fachgebiete der dritten Klasse mehr der Vorbereitung und Begleitung in der Entwicklungskrise, so benötigt das Kind jetzt Bestätigungen und Ermutigungen, die es in den neuen oder sich schwerpunktmäßig ändernden Fächern der vierten Klasse finden kann.

Ein wenig beachtetes Phänomen kann man an den Kindern der fünften Klasse beobachten. Sie erscheinen in ihren Körperproportionen sehr harmonisch, der Gang und die Bewegungen sind anmutig und sie werden selten krank. Ideologisch betrachtet schwingen Atemrhythmus und Pulsfrequenz in einem harmonischen Gleichmaß. Man kann diese Entwicklungsphase als die goldene Mitte der Kindheit bezeichnen. Die Kinder blühen jetzt vor Leben und sind empfänglich für eine Reihe neuer Stoffgebiete.

Klassenstufen sechs bis acht

In der sechsten Klasse kündigt sich der nächste große Entwicklungsabschnitt an, der sich während der nächsten drei Jahre vollzieht und in der achten Klasse seinen vorläufigen Abschluss findet, die Vorpubertät und Pubertät. Das Gefühlsleben beginnt sich zu verstärken, kann jedoch noch nicht von einer höheren Vernunftswarte aus kontrolliert werden. Der Jugendliche beginnt nach und nach die äußere und innere Welt als eigenständige Räume zu erleben, zu denen er Distanz wahren kann. Im Geistigen beginnen die Kinder allmählich kausalen Zusammenhängen ein Verständnis entgegenzubringen. Das bedeutet jedoch nicht, dass von nun an auf einer rein intellektuellen Ebene unterrichtet wird. Die Darstellung der kausalen Zusammenhänge muss von Fantasie durchdrungen sein, um den jungen Heranwachsenden eine Orientierungshilfe bei der eigenen Urteilsfindung zu bieten.

Physiologisch beginnt bei den Kindern nun ein verstärktes Wachstum der Muskeln und nach und nach der Knochen. Der Gang wirkt schleppend, die Jugendlichen scheinen in eine gewisse Schwere zu fallen. Ein ganzer Kanon von neuen Fächern will den jungen Heranwachsenden helfen, diese zweite Entwicklungskrise erfolgreich zu meistern.

Der Hauptunterricht in Epochen

Der Fächerkanon an einer Waldorfschule ist sehr breit angelegt. Die so genannten Hauptfächer sind – neben den Fremdsprachen – die Fächer, bei denen mehr die gedankliche Tätigkeit im Vordergrund steht. Dazu gehören Deutsch, Mathematik, Geographie, Geschichte, Naturkunde, Physik und Chemie.

In den Klassen 1 bis 8 werden diese Hauptfächer im so genannten Hauptunterricht vom Klassenlehrer erteilt und zwar täglich zwischen 8 und 9:40 Uhr; in der Oberstufe erteilen den Hauptunterricht die einzelnen Fachlehrer.

Dabei ist das Besondere der Waldorfschule, dass Lehrer und Schüler sich für mehrere Wochen mit einem Hauptfach beschäftigen können, das heißt für eine Epoche von circa drei bis vier Wochen. Dann darf das Gelernte absinken, ein anderes Hauptunterrichtsfach steht im Mittelpunkt. Die Anzahl der Wochen an Hauptunterricht, die für ein Hauptfach aufgewendet werden, entsprechend in etwa derselben Unterrichtsmenge, die an Regelschulen übers Jahr an einzelnen Wochentagen gegeben wird.

Der Fachunterricht

Der Fachunterricht umfasst all die Fächer, die nicht innerhalb des Hauptunterrichtes erteilt werden. Dazu zählen zum einen die Sprachen Englisch und Französisch, zum anderen die Fächer Eurythmie, Malen, Musik, Religion, Turnen, Gartenbau, Werken und Übstunden in Deutsch und Mathe.

In der Oberstufe tritt an den Nachmittagen der HPK-Unterricht hinzu, das heißt die handwerklich-praktisch-künstlerischen Fächer, die in den verschiedenen Klassenstufen variieren (Plastizieren, Filzen, Spinnen, Weben, Kochen, Korbflechten, Kupfertreiben, Kartonage, Buchbinden, Schneidern, Schreinern, Steinbildhauen, Obstbaumschnitt, Rosenveredelung und Mikroskopie). Darüber hinaus findet in der Oberstufe Computerkunde und Informatik statt.

Als Religionsunterricht wird ab der ersten Klasse wahlweise ein ökumenischer oder freichristlicher Religionsunterricht angeboten, später auch Ethikunterricht.

Wir streben einen hygienischen, ausgewogenen Stundenplan an, bei dem die kognitiven Fächer eher morgens, die handwerklich-praktisch-künstlerischen und bewegungsmäßigen Fächer mehr gegen Ende des Vormittags beziehungsweise ab der neunten Klasse im Nachmittagsunterricht am Montag, Dienstag und Mittwoch liegen.